Unterstützung für HIV Hilfsprojekt in Bang Lamung (Thailand)
In verschiedenen Gesprächen, z.B. mit Frau Ponsawan Christpirak, der Geschäftsführerin der Stiftung und ihrem Sekretär, der auch gleichzeitig der Küchenchef ist, sowie anderen Mitarbeitern und Bewohnern konnten wir uns ein umfassendes Bild über die Stiftung und ihre Arbeit verschaffen. Es gibt verschiedene Projekte zur Weiterbildung, z.B. English, Musiktherapie, Handarbeit und andere Berufsvorbereitungskurse für je 15-20 Teilnehmer. Ausserdem steht den Bewohnern und Teilnehmern ein kleiner Fitnessbereich zur Verfügung. Derzeit leben 32 positve Menschen in dem vor 10 Jahren aus reiner Selbsthilfe entstandenen protestantischen Hilfsprojekt und ca. 400 Klienten werden dort ambulant betreut. Die Klienten erhalten dort auch 2 Mahlzeiten am Tag und es werden Sach- und Kleiderspenden verteilt. Leider ist die Diskriminierung von Menschen mit HIV auch in Thailand verbreitet, so dass sie auch einen kleinen Shop betreiben, um in den anderen Shops der Umgebung nicht angefeindet zu werden. Allerdings, und das wird aus den Bildern auch sehr deutlich, die Häuser sind alle selbst gebaut - bzw. zusammengezimmert. Es ist nicht sehr stabil, regnet teilweise rein und ein wenig mehr Privatsphäre wäre auch nicht schlecht - kurzum es gibt noch viel zu tun dort. Weiterhin haben wir uns neben der gegenseitigen Information und Austausch über die jeweilige Beratung und Hilfe in unseren Organisationen natürlich auch über die Infektions -zahlen und -wege in Pattaya unterhalten. Die Mehrheit der allein 4000 im Bang-Lamung Hospital versorgten HIV Positiven hat eine HIV1 - Infektion, also nicht die asiatische Variante HIV2. Und es leben incl. der Ausländer ca. 10.000 - 12.000 positive Menschen mit HIV in Bang Lamung/Pattaya - einer Stadt mit ca. 150.000 Einwohnern - also ungefähr so groß wie Potsdam. In sofern muss man sich natürlich auch Gedanken machen, in wiefern wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung für das gerade auch durch deutschsprachige (Sex-) Touristen verursachte Leid vor Ort gerecht werden können, die vor Engländern, Holländern und Russen noch immer die größte Bedeutung für Neuinfektionen gerade bei jungen MSM hier haben. Selbst das Gesundheitsministerium geht davon aus: innerhalb von 5 Jahren ist jeder zweite männliche schwule Jugendliche, der nach Pattaya zum arbeiten kommt positiv. Was am nötigsten gebraucht wird ist klar - jetzt geht es darum Hilfe zu organisieren. Wir werden uns dabei unserer Verantwortung nicht entziehen und sie dabei unterstützen. Fotos: Katathep Pookjantuek |