Jahresbericht 2007 - Prävention, Öffentlichkeit, DemokratieInformationen für Lesben und Schwule, Schwul - Lesbische Antigewaltarbeit, Queere Kultur, Erinnern und Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der SED – Diktatur, HIV/ AIDS (Prävention und Beratung) gegen Diskriminierung von Homosexuellen, Queere Netzwerkarbeit
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HIV/ AIDS - Beratung. Prävention. Hilfe
7. HIV/ AIDS-Fachtagung im InnenministeriumDer Verein engagiert sich in der „Initiative Brandenburg gemeinsam gegen AIDS“. Er ist hauptsächlich in der AG 1 – MSM (Männer die Sex mit Männern haben) tätig. Wir haben die jährlich stattfindenden Fachtagung zu HIV/ AIDS in Brandenburg inhaltlich und organisatorisch unterstützt. An der Fachtagung haben wir teilgenommen. Wanderausstellung LOVE SEX SAFEIn seinem Foto-Projekt „LOVE SEX SAFE“ präsentiert Christian Metzner das Kondom als Alltagsgegenstand. Diese Herangehensweise findet er besser, als eine tieftraurige oder dramatische Darstellung der AIDS-Problematik. Auch er dachte bei der Umsetzung des Themas zuerst an Schock und Tod. Dabei sei doch gerade Sex etwas Fröhliches und Lustvolles. Deshalb hat Metzner sich für eine positive Darstellung entschieden – und erhält darauf durchweg positive Reaktionen. Mehrere Merchandising-Produkte begleiten die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ver.di entstand. In Zusammenarbeit Ver.di, Christian Metzner und Katte e.V. Ausstellungseröffnung: "Es kann sein, dass ich Fieber habe"Die Ausstellung von Christoph Burtscher beschäftigt sich in einer fotografischen Auseinandersetzung mit dem Thema HIV/ AIDS. Die Ausstellung wurde in der Verdi – Zentrale in Berlin gezeigt. In Zusammenarbeit mit Kunsttick.com, Ver.di und Katte e.V. Gründungsveranstaltung der AIDS-Hilfe Lausitz e.V.Im Mai 2007 wurde die AIDS - Hilfe Lausitz im Rahmen der Eröffnung der "Equal-Ausstellung“ zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit im in Cottbus gegründet. Die Macher/ innen sehen vor allem die Notwendigkeit: in der Risikogruppe - junge Schwule- für ein bewusstes Umgehen mit der eigenen Gesundheit zu werben. Unterstützt wird die Gruppe von der örtlichen Szenebar "Relaxxx". Geplant ist für dieses Jahr eine mindestens monatlich stattfindende "Rote Schleifen Party" und einige Infostände um an szenerelevanten Orten Kondome und Infomaterial zu verteilen. Natürlich sucht der zukünftige Verein auch noch Mitstreiter. Mit Unterstützung von Katte e.V.
AGNES - Lesbisches und Schwules Antigewaltprojekt Brandenburg
Antischwule Gewalt in BrandenburgInsgesamt hat der Verein innerhalb des AGNES – Projektes 23 Klienten telefonisch, per e- Mail und persönlich beraten. Für 2006/ 2007 konnte in Zusammenarbeit mit MANEO (schwules Antigewaltprojekt Berlin) eine Analyse homophob begründeter Gewalt für Brandenburg erstellt werden. Diese ist unter www.Katte.eu einsehbar. Der Verein fordert für Brandenburg einen Ansprechpartner für Lesben und Schwule bei der Polizei. In Zusammenarbeit mit MANEO (schwules Antigewaltprojekt Berlin) und Katte e.V. Millholland - ProzessEin besonders Aufsehen erregender Fall mit homophoben Hintergrund wurde durch unseren Verein begleitet: (www.gaybrandenburg.de) Sichtlich erleichtert schreitet Dennis Milholland am 25.01.2007 kurz nach 15:00 Uhr das ausladene Treppenhaus des Potsdamer Amtsgerichtes herab. Wieder hatte ihn die nun fast ein Jahr und neun Monate alte Geschichte eingeholt: Die pöbelnden Jugendlichen auf dem Weg zur S-Bahn, die rassistischen Beschimpfungen, die Rempeleien am Bahnhof und die ernsthaften Angriffe eines der Herren später im Zug. Mit einem Biß hatte sich der 57jährige HIV-Positive und stark sehbehinderte damals der Schläge und eines Würgegriffes des 26jährigen Oliver K. erwehrt - seitdem ermittelte die Potsdamer Staatsanwaltschaft auch gegen Milholland. Man weiß inzwischen: Oliver K. wurde wegen der Beleidigungen derweil rechtskräftig verurteilt und ist bei dem Biß nicht mit HIV infiziert worden. Dennoch findet der Prozeß statt. Die Anklage gegen Dennis Milholland lautet auf Körperverletzung.Nach etwa 90 Minuten, der Vernehmung dreier Zeugen und des Angeklagten selbst, beantragt auch der Staatsanwalt einen Freispruch. Der Biß geschah in Notwehr. Die Umfrage von MANEO zu homophober Gewalt finden Sie unter www.katte.eu
www.gaybrandenburg.de als Informations- und VernetzungsportalDas Internetportal www.gaybrandenburg.de wurde 2006 online gestellt. Der Bedarf an Informationen für Lesben und Schwule aus dem Land Brandenburg ist gestiegen. Das Portal ist der einzige aktuelle Anbieter solcher Informationen im Land Brandenburg. Gerade im ländlichen Raum hat es sich als unabdingbar erwiesen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der schwulen und lesbischen Community zu berichten. Das Portal soll inhaltlich weiterentwickelt werden. Themen sollen sein: Politik, Kultur, schwule und lesbische Community Brandenburg, Vereinsratgeber, Thematisierung HIV/ AIDS, Thematisierung Homophobe Gewalt, Thematisierung von Coming Out Die gesamte Community konnte erstmals auf einem Portal dargestellt werden. Es wird angestrebt mit allen relevanten Anbietern zusammenzuarbeiten. Das Ziel ist es den redaktionellen Teil weiter zu entwickeln. Mit ca. 100 Usern pro Tag konnten erste Erfolge erzielt werden. Gaybrandenburg auf dem CSD BerlinFür das Projekt www.Gaybrandenburg.de als Akteur ist es wichtig vernetztes Handeln sichtbar zu machen. 2007 ist das erste Jahr, das unter dem Banner von gaybrandenburg.de verschiedene Vereine und Organisationen auf dem Berliner CSD präsentieren konnten. Unter anderem die Schwusos, die Vierjahreszeiten, die Berlin - Brandenburgische Landjugend, das La LEANDER, das Café Canapé, Ver.di u.v.a mehr.
Erinnern und Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und der SED - Diktatur
200 Ziegelsteine für die ermordeten HomosexuellenIm KZ Oranienburg/ Außenstelle Klinkerwerk kam es 1942 zur ersten gezielten Mordaktion der SS gegen Homosexuelle. Mit der Aktion 200 Ziegelsteine für die ermordeten Homosexuelllen erinnerte der LSVD e.V. gemeinsam mit anderen Organisationen, unter anderem Katte e.V. an die Opfer. Der Verein setzt sich öffentlich für die Errichtung eines Gedenkparks am Klinkerwerk ein. 62. Jahrestag der Befreiung KZ SachsenhausenErinnerung an die Männer mit dem Rosa Winkel zum 62. Jahrestag der Befreiung. Am 22. April 2007 erinnern die Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen an den 62. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager. Im Rahmen des dezentralen Gedenkens beteiligt sich auch der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) am Gedenken zu diesen Jahrestagen.
Gegen Diskriminierung von Homosexuellen
Protest zum katholischen FamiliensonntagAufgrund der nach wie verbreiteten Diskriminierung von lesbischen und schwulen Mitarbeiter/ innen rief die Gewerkschaft Ver.di und der Verein Katte e.V. im Januar dazu auf, anlässlich des Katholischen Familiensonntags vor der Peter und Paul – Kirche auf die Diskriminierungssituation aufmerksam zu machen. Es beteiligten sich insgesamt 30 Lesben und Schwule an dieser Aktion. Zusammenarbeit von Ver.di, AndersARTiG e.V. und Katte e.V. Ausstellung „Equal“Im Rahmen des Europäischen Jahres der Chancengleichheit wurde im Cottbusser Rathaus am 22. Mai 2007 die Ausstellung „Equal“ eröffnet. Mit dabei der Cottbusser Bürgermeister, CarstenBock (Katte e.V.) und zahlreichen Gästen und Besuchern aus unterschiedlichen Vereinen und Verwaltungs-Bereichen. Dies war auch die erste Veranstaltung mit dem Team der neu gegründeten AIDS-Hilfe Lausitz e.V. In Zusammenarbeit mit Rathaus Cottbus, AIDS - Hilfe Lausitz e.V. und Katte e.V.
Queere KulturQueensday(www.gaybrandenburg.de) Es war das Queensday-Wetter: 35.000 Besucher zählt das Potsdamer Tulpenfest bei strahlendem Sonnenschein. Auch vor der Showbühne am La LEANDER drängeln sich so viel Neugierige und Stammgäste wie nie zuvor. Die Masse übt einen Hofknicks - dann erscheint tatsächlich Königin Beatrix (seit Jahren erprobt in der Rolle: Jörg-Inge, Inhaber der Bar Canapé) und läßt sich durch die Menge in ihre Ehren-Loge geleiten. Von der Bühne herab schallt es mal heiter, mal zotig: Margot Schlönzke, Kaey Tering, Linda in Moll, Moritz G. und Cora Fantastisch geben richtig Gas und präsentieren hoffnungsvollen Bühnennachwuchs. Mehrere Gäste erleben ihren ersten Gang über eine Bühne am Arm einer echten Tunte, werden spontan verheiratet oder müssen für einen Opern-Besuch herhalten. Das bunt gemischte Publikum jubelt: Hier sitzen mindestens drei Generationen gemeinsam vor der Bühne. Und das Programm gibt sich entsprechend familienfreundlich. Besorgte Eltern erhalten den Rat, ihren Kindern Begriffe wie "Bückstück" näher zu bringen - und sich bei Erfolg diese Erklärung patentieren zu lassen. Das Musikalische SonntagsrätselNach den guten Erfahrungen mit queerer Kultur auf dem Queensday während des Tulpenfestes, konnte der Verein erfolgreich eine kleine Show in Zusammenarbeit mit dem La LEANDER (Potsdam) etablieren. Das ganze heißt „Das Musikalische Sonntagsrätsel“. Es müssen Musikstücke mit Titel und Interpreten erraten werden. Bestimmte Buchstaben aus den jeweiligen Stücken ergeben in der richtigen Reihenfolge das Lösungswort. Zu gewinnen gibt es Kondome und andere nützliche Dinge. Das Konzept war von Anfang an ein Erfolg.In Zusammenarbeit mit dem La LEANDER.
AusstellungenWanderaustellungen haben sich als ein effektives Mittel erwiesen um queere Themen in die Fläche Brandenburgs zu bringen. Der Vorteil ist vor allem auch, dass die Ausstellungen in Rathäusern, Cafés und Jugendeinrichtungen platziert werden und der „anonyme“ Zugang für homosexuelle Menschen gesichert ist. Zukünftig wollen wir bei diesen Ausstellungen auf weiterführende informative Webseiten, wie www.gaybrandenburg.de, www.love-sex-safe.de und www.come-out-brandenburg.de verweisen. Mit „Anschlussinformationen“ kann der Zugang zur homosexuellen Community, Beratung und Prävention erleichtert werden. Sollen Sie uns doch sehenDie Europäische Union ist ein Stück größer geworden. Seit Mai 2004 leben über 450 Millionen Menschen in dem drittgrößten Staatenbündnis. Die EU bezeichnet sich als fortschrittlich, weltoffen und gesellschaftlich modern. Gradmesser dieser Modernität und Akzeptanz sind vor allem die mindestens 25 Millionen lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender lebenden EU-BügerInnen. Die Aktion „Sollen sie uns doch sehen“ (Niech Nas Zobacza), initiiert durch die Kampagne gegen Homophobie, und die folgende Debatte um Homophobie brachte das Land Polen im März 2003 in Aufruhr. In Galerien und auf großflächigen Werbebannern wurden Fotos von lesbischen und schwulen Paaren gezeigt. Sie halten sich an den Händen und lächeln mal scheu, mal offen in die Kamera - mehr nicht. Dennoch hat die Kampagne heftige Reaktionen ausgelöst. Die Plakate wurden - angestachelt durch unseriöse Berichterstattungen der polnischen Tageszeitungen - mit übelsten Beschimpfungen besprüht, mit Farbe übergossen oder heruntergerissen. Austellungsorte: 24.04. – 15. 05. 2007Chamäleon, Alternatives Jugendwohnprojekt / 05.12. - 08.01.2007 Potsdam, Uni Golm / 09.01.-29.01.2007 Potsdam, Uni Griebnitzsee / 30.01.-23.02.2007 Potsdam, Uni Neues Palais LOVE SEX SAFE und Es kann sein dass ich Fieber habe:Ausstellungstexte siehe oben. Ausstellungsorte: Mai-Juni Ludwigsfelde Stadthaus / Oktober, Potsdam, Stadt- und Landesbibliothek / April - Mai Potsdam, Landtag Brandenburg / Dezember, Cottbus, Rathaus / Juni, Ver.di - Haus Berlin
1. Kreisdelegiertenkonferenz der schwul/lesbischen ComunityIm Januar wurde der Beirat CSD Brandenburg gegründet. Zwölf Gründungsmitglieder aus der schwul/ lesbischen Community verabschiedeten das Progarmm FAIR Brandenburg 2012 – Zwölf Punkte gegen Diskriminierung, für mehr Bürgerrechte“. Der Beirat ist Partei- und Vereinsübergreifend. Erstmalig ist es gelungen alle demokratischen Parteien in einem schwul-lesbischem Gremium zusammenzubringen. Vereine konnten für die Mitarbeit mobilisiert werden. Besonders zu betonen ist es, dass lokale Einzelinitiativen in die Arbeit eingebunden werden. Nach Jahren der Stagnation konnte erstmalig ein umfangreiches Programm FAIR Brandenburg 2012 - Zwölf Punkte gegen Diskriminierung - für mehr Bürgerrechte verabschiedet werden. Der Verein hat entscheidend zur Gründung, Organisation und Koordinierung beigetragen. Er betreibt die Geschäftsstelle. Die Arbeit der Geschäftsstelle beeinhaltet die Grobkonzeption des CSD Brandenburg, die zeitliche Koordinierung, Herstellung eines Informationsflusses, Unterstützung einzelner Initiativen und Darstellung und Durchführung von Finanzierungsmöglichkeiten. alle Informationen unter www.gaybrandenburg.de--->>Beirat Unterstützung für UM - QueerAnlässlich des CSD Berlin konnte unser Verein durch die Produktion eines Werbebanners (Motiv, Grafik, Produktion) die uckermärkische Lesben- und Schwulengruppe UM - Queer unterstützen. Die Kosten trug Katte e.V. (www.um-queer.de)
CSD Brandenburg 2007Über die Geschäftsstelle des Beirates CSD Brandenburg, die der Verein betreibt wurde der CSD in diesem Jahr organisiert. An folgende Veranstaltungen hat der Verein sich organisatorisch und finanziell beteiligt: Hissen der RegenbogenflaggeIn diesem Jahr dabei: Sabina Scheuerer (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Potsdam), Elisabeth Schroedter (MdEP), Elke Kuick – Frentz (Beigeordnete Bauen Stadt Potsdam). Über den Beirat CSD Brandenburg organisiert. Potsdam ist buntAusstellung über schwul – lesbisches Leben in Potsdam auf dem Flur des Oberbürgermeisters. QueensdayDer Queensday, Tunten, Transgender- und Drag Kingz - Kultur, ist zum Hauptevent des CSD Brandenburg geworden. Der Verein unterstützt mit Technik, Organisation und Personal diese Veranstaltung. Zusammen mit dem La LEANDER organisiert. Gleiche Rechte für Lesben und SchwuleIst die Gleichstellung von Lesben und Schwulen mit dem Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsgesetz erreicht? Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der CDU, FDP, den Grünen und der Gewerkschaft Ver.di. Über den Beirat CSD Brandenburg organisiert. LOVE SEX SAFEAusstellungseröffnung auf dem Landtag im Flur der SPD - Landtagsfraktion. Eröffnung: Günther Baaske (Vorsitzender der Fraktion), Grusswort: Dagmar Ziegler (Ministerin MASGF), Ansprache Carsten Bock( Ver.di, Katte e.V.). Auf die Problematik bei der HIV - Präventionsarbeit im Bereich MSM konnte erfolgreich aufmerksam gemacht werden.
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