DAH startet erste Kampagne zur Stärkung der HIV- Präventionsarbeit in der Zielgruppe MSMDie erste bundesweite Präventions-Kampagne für Männer, die Sex mit Männern haben, soll für einen selbstbewussten und informierten Umgang mit Gesundheitsrisiken werben
(DAH/ Katte e.V./ www.gaybrandenburg.de) Nach zweijähriger Vorbereitung startet am 13. Oktober 2008 die bundesweite Aufklärungs-Kampagne "Ich weiss was ich tu". Damit gibt es in Deutschland nun erstmalig eine zielgruppenspezifische Aktion zur Intensivierung der HIV-Prävention und Gesundheitsförderung bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Das kündigte die Deutsche Aidshilfe (DAH) vergangene Woche gegenüber der Presse an. Gemeinsam mit über 120 Mitgliedsorganisationen und Präventionsprojekten reagiert die DAH damit auf die steigenden HIV-Neudiagnosen in dieser Zielgruppe. "Ich weiss was ich tu" (IWWIT) möchte für einen selbstbewussten, informierten und eigenverantwortlichen Umgang mit Gesundheitschancen und -risiken werben. Es soll im Verlauf der Kampagne darum gehen, Männer zu befähigen, auf der Grundlage umfeldbezogener und zielgruppengenauer Informationen, eigene wirksame Schutzstrategien zu entwickeln und durchzusetzen. Die Kosten dieser Aktion werden in vollem Umfang von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) getragen.
Die auf zwei Jahre angelegte Kampagne wurde in Kooperation mit der BZgA konzipiert und hat das Ziel, die Präventionsarbeit in der von HIV in Deutschland am stärksten betroffenen Zielgruppe nachhaltig zu verstärken. Verstärkt sollen neue Impulse für die Präventionsarbeit im Kontext des "Neuen AIDS", d.h. vor dem Hintergrund des Wandels von Aids hin zu einer schweren chronischen Krankheit, gesetzt werden. Daher wird sich die Kampagne neben dem Schwerpunkt HIV-Prävention auch mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen und dem Thema "Schwule Gesundheit / Männergesundheit" auseinandersetzen. Gerade diese Neuerungen im Präventionsansatz und die zielgruppengenaue Ausrichtung der Kampagne ließen im Vorfeld immer wieder Abstimmungsprobleme und Verzögerungen in den Vorbereitungsprozessen auftreten. Der nunmehr öffentlich bekanntgegebene Starttermin war bereits mehrfach verschoben worden.
Dennoch wurde in einzelnen regionalen Veranstaltungen sowohl die Marke ICH WEISS WAS ICH TU, als auch das begleitende Werbematerial nebst der Kampagnenbotschaften bereits getestet. Nun soll auch noch die Internetplattform www.iwwit.de (ab dem 13. Oktober online) ihren Betrieb aufnehmen und möglichst viele Personen aus der MSM-Zielgruppe ansprechen, zwecks Beeinflussung deren Informationsverhaltens. Insgesammt erwartet man auch einen fördernden Effekt bezüglich der Solidarität mit (und der Integration von) Männern, die von HIV und Aids betroffen sind.
Die wissenschaftlich begleitete Kampagne soll die verschiedensten Medien und Kanäle der Präventionsarbeit für MSM in Deutschland unter dem gemeinsamen Motto zusammenführen. Hierzu gehört neben der Präsenz in zielgruppenspezifischen Printmedien, Informationsmaterialien und bundesweiten, lokalen personalkommunikativen Aktivitäten die Etablierung der ersten internetgestützten Präventionsplattform für MSM in Deutschland. Die Kampagne wird nicht zuletzt deshalb von Fachleuten als Modernisierungsfaktor in der Zielgruppen-Prävention in Deutschland gesehen. |