2011: 10 Jahre Lebenspartnerschaft in Brandenburg

In diesen Wochen, blicken wir auf 10 Jahre eingetragene Lebenspartnerschaft zurück. In dieser Zeit haben sich  in Brandenburg etwa 1400 homosexuelle Paare ihr Ja - Wort gegeben. Die allermeisten haben ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Lebensentwurf vor dem Standesamt besiegelt. Allein im Potsdam wurde hier glücklich  144x  JA gesagt. Das was heute in Brandenburg selbstverständlich ist, setzte einen jahrelangen Kampf um Gleichberechtigung in der Bundesrepublik voraus.

 

Erst die damals regierenden rot-grüne Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Fischer (Bündnis 90/ Die Grünen) setzte erfolgreich ein Lebenspartnerschaftsgesetz um. Lesbische und schwule Aktivist_innen aus Potsdam kämpften dann mit einer spektakulären Test - Hochzeitsaktion für das Recht auf Verpartnerung vor brandenburgischen Standesämtern. Ihnen sei an dieser Stelle von Herzen für ihren weitsichtigen, hochengagierten Einsatz gedankt! Wir sind stolz das die Protagonisten der damaligen Test - Hochzeitsaktion  Ralph Zachrau, Jirka Witschak und Carsten Bock, die heute in unserem Landesverband ihre politische und organisatorische Heimat gefunden haben. Übrigens wohnte niemand anderes als der heutige Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck, als ehemaliger Potsdamer Oberbürgermeister, als Pate dieser Test - Hochzeitsaktion bei.


Das der damalige Kampf sich gelohnt hat, zeigt der heutige Blick nach Sachsen. Hier  tragen  z. B.  in Leipzig   lesbische und schwule Paare ihren Bund fürs Leben beim zuständigen Ordnungsamt in der Abteilung für Ordnungswidrigkeiten ein.

In Brandenburg stehen wir kurz vor der endgültigen Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften im Landesrecht. Martina Wilzcynski, Vorsitzende des Bündnis Faires Brandenburg (BFB), freut sich das das Bündnismitglied, der Arbeitskreis LSBT - ver.di eine hervorragende Arbeit bei der Formulierungen der Stellungnahme zu den Entwürfen der Gesetzesvorlagen geleistet hat. Gleichzeitig fordert sie die Anerkennung des Bündnisses als Spitzenverband durch die Landesregierung um zukünftig an Gesetzesvorhaben direkt beteiligt zu sein.

Als Landesverband werden wir zukünftig noch mehr Druck auf alle demokratischen Parteien ausüben, um die vollständigen Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare bundesweit durchzusetzen.


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